Journal

Forschung

Journal für Didaktik der Naturwissenschaften und der Mathematik (F) Januar 2023, Vol. 7, pp. 190-204

Die empirische Beforschung eines Mysterys über das Wattenmeer

Der Einfluss dieser unterrichtlichen Methodik auf das Flow-Erleben im Kontext der Interessenforschung sowie die Relevanz von vorherigen Erfahrungen mit diesem Ökosystem

The Empirical Investigation of a Mystery About the Wadden Sea

The impact of this teaching methodology on flow experience in the context of interest research, as well as the relevance of previous experience with this ecosystem

Till Schmäing & Norbert Grotjohann

Zusammenfasssung
Die Mystery-Methodik bietet Schülerinnen und Schülern eine besondere Form des problemorientierten Unterrichts. In der Biologiedidaktik wurde die Wirkung dieser Methodik auf die Lernenden bisher allerdings nicht ausführlich empirisch untersucht. Diese Studie geht diesem Forschungsdesiderat nach und betrachtet den unterrichtlichen Einsatz eines Mysterys zum Wattenmeer. Dieses Ökosystem wurde aufgrund seiner besonderen fachlichen Relevanz und der vielfältigen Anbindungsmöglichkeiten für den schulischen Kontext ausgewählt. In der Untersuchung wird der Einfluss des Mysterys auf das Flow-Erleben der Schülerinnen und Schüler betrachtet. Das Erleben von Flow ist für die Unterrichtspraxis relevant, da es mit einer Passung der Anforderungen des Unterrichts mit den Fähigkeiten der Lernenden einhergeht. Darüber hinaus wird es aufgrund der theoretischen Verknüpfungen mit dem Fachinteresse in Biologie sowie mit der aus der Forschung hervorgehenden Erkenntnis der Abnahme des Interesses an biologischen Themen über die Jahrgangsstufen hinweg und mit zunehmenden Alter in Verbindung gebracht. Außerdem wird der mögliche Einfluss von vorherigen schulischen, außerschulischen und privaten Erfahrungen mit dem Wattenmeer auf das Flow-Erleben betrachtet. Das Mystery wurde von Schülerinnen und Schülern (n = 332, MAlter = 12,96 Jahre, SD = 1,33) von Gymnasien, Realschulen und Gesamtschulen aus verschiedenen Jahrgängen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen die Auswirkungen dieser Intervention auf das Flow-Erleben. In einem Regressionsmodell wird das Fachinteresse in Biologie als bedeutsamer Prädiktor für dieses herausgestellt. Das Flow-Erleben ist wiederum vollkommen unabhängig von schulischen, außerschulischen und privaten Erfahrungen mit dem Wattenmeer, wie mit ungepaarten t-Tests belegt werden kann. Weitere einzelne Regressionsmodelle zeigen, dass die Abnahme des Interesses über die Jahrgangsstufen hinweg und mit zunehmendem Alter auch während der COVID-19-Pandemie bestätigt werden kann.


Schlüsselwörter: Mysterys, problemorientiertes Lernen, Flow-Erleben, Fachinteresse, Wattenmeer, COVID-19-Pandemie

Abstract
The mystery methodology offers students a special form of problem-oriented teaching. In biology didactics the effect of this methodology on learners has not yet been empirically investigated. This study addresses this research gap by considering the use of a mystery on the Wadden Sea. This ecosystem was chosen for the school context because of its particular subject relevance and multiple points of connection. In the study, the influence of the mystery on the students‘ flow experience is investigated. This construct is relevant to teaching practice because it is associated with a fit between the demands of teaching and learners‘ abilities. In addition, based on theoretical linkages, it is related to subject interest in biology as well as to the research-derived finding of declining interest in biological topics across grades and with increasing age. In addition, the possible influence of previous in-school, out-of-school, and private experiences with the Wadden Sea on the flow experience is considered. The mystery was conducted by students (n = 332, Mage = 12.96 years, SD = 1.33) from high schools, middle schools and comprehensive schools from different grades. The results show the influence of this intervention on flow experience. In a regression model, subject interest in biology is found to be a significant predictor of this. Flow experience is completely independent of in-school, out-of-school, and private experiences with
the Wadden Sea, again, as evidenced by unpaired t-tests. Further single regression models show that the
decrease in interest across grades and with increasing age can also be confirmed during the COVID-19
pandemic.


Keywords: mysteries, problem-based learning, flow experience, subject interest, Wadden Sea,
COVID-19 pandemic

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Naturwissenschaften und der Mathematik (F) Januar 2023, Vol. 7, pp. 175-189

Kunststoffe in der Umwelt – ein Thema für Grundschulkinder?
Plastics in the environment – a topic for primary school children?

Julia Anders & Hans-Martin Haase

Zusammenfasssung
Neben dem Klimawandel und dem weltweiten Artensterben rückt die globale Problematik des Kunststoffeintrags in die Umwelt, einschließlich der daraus resultierenden gesundheitlichen Gefährdungen, immer stärker in den Fokus der (Bildungs-)Forschung. Mithilfe des Modells der Didaktischen Rekonstruktion wurde untersucht, ob, und in welcher Form diese Problematik bereits mit 8- bis 9-jährigen Grundschulkindern im Rahmen einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung [BNE] thematisiert werden kann. Diesbezüglich wurden lernförderliche Korrespondenzen sowie voraussehbare Lernschwierigkeiten identifiziert. Bezogen auf die 17 SDG‘s der Agenda 2030, findet sich das Thema „Kunststoffe in der Umwelt“ in mindestens 4 Handlungsbereichen, wodurch sich diese Thematik für den schulischen Kontext anbietet. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in Form von Leitlinien für die Konzeption von Unterricht dargestellt.
Schlüsselwörter: Kunststoffe, Plastik, Didaktische Rekonstruktion, Bildung für Nachhaltige Entwicklung [BNE], Unterrichtsplanung

Abstract
Besides climate change and the worldwide extinction of species, the global problem of plastics in the environment, including the resulting health hazards, is increasingly becoming the focus of (educational) research. With the help of the Model of Educational Reconstruction, it was investigated whether, and in which form, this problem can already be addressed with 8 to 9-year-old primary school children within the framework of Education for Sustainable Development [ESD]. In this regard, correspondences conducive to learning as well as foreseeable learning difficulties were identified. Related to the 17 SDG‘s of the 2030 Agenda, the topic „Plastics in the environment“ can be found in at least 4 action areas, making this topic suitable for the school context. The results of the study are presented in the form of guidelines for teaching concepts.
Keywords: plastics, Model of Educational Reconstruction, didactic reconstruction, lesson planning, Education for Sustainable Development [ESD]

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Naturwissenschaften und der Mathematik (F) Januar 2022, Vol. 6, pp. 164-174

Virtual Bones – 3D-Modelle menschlicher Knochen im Biologieunterricht
Virtual Bones – 3D models of human bones in teaching biology

Karsten Damerau, Aida Mesanovic-Voigt, Luisa Spätgens, Angelika Preisfeld

Zusammenfasssung
Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung und technischen Entwicklung werden digitale 3D-Modelle im naturwissenschaftlichen Unterricht immer präsenter. So liegen Hinweise darauf vor, dass 3D-Modelle zu einem schnelleren und effektiveren Wissenserwerb beitragen können und dass sie als hilfreich für Lernprozesse wahrgenommen werden. Insbesondere das Begreifen komplexer anatomischer Strukturen wird von diesem Modelltyp unterstützt. Durch die zunehmend einfachere Zugänglichkeit frei verfügbarer 3D-Modelle, können neue Zugänge für die Unterrichtspraxis geschaffen werden. Im Rahmen des vorliegenden Artikels wird Lehrkräften ein Workflow zum Umgang mit digitalen Knochenmodellen in einer Open Source Software aufgezeigt, um in einem Biologieunterricht zum Thema Bones – Dem Skelettfund auf der Spur mit Schüler*innen eine Identifizierung menschlicher Knochen realisieren zu können. Mit Hilfe eines bereitgestellten Identifizierungsschlüssels gelingt es Schüler*innen, das Lebensalter, das biologische Geschlecht und die Größe eines Skelettes zu bestimmen. Zudem wird durch die aktive Anwendung digitaler Tools sowie durch die Interaktion mit 3D-Modellen ein Beitrag zur Förderung der Medien- und Modellkompetenz geleistet.
Schlüsselwörter: Naturwissenschaftlicher Unterricht, 3D-Modelle, Knochen, Anatomie lehren, Bestimmungsschlüssel

Abstract
In the course of advancing digitization and technological development, digital 3D models are becoming more present in science education. There is evidence that 3D models can contribute to faster and more effective knowledge acquisition and that they are perceived as helpful for learning processes. In particular, the comprehension of complex anatomical structures is supported by this type of model. Due to the increasingly easy accessibility of freely available 3D models, new approaches for teaching practice can be created. In this article, teachers are shown a workflow for working with digital bone models in open-source software in order to identify human bones with students in a biology class on the topic Bones – Tracking down the Skeleton. Using a skeletal identification guide provided, students determine the age, biological sex, and height of a skeleton. In addition, the active use of digital tools and interaction with 3D models contributes to the promotion of digital literacy and model competence.
Keywords: science education, 3D models, bones, anatomy teaching, identification guide

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Digitales Materialpaket als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Naturwissenschaften und der Mathematik (F) März 2021, Vol.5, pp. 141-163

Biologische Bestimmungsapps in der Lehre – Eine Studie zum „Status quo“ angehender Lehrkräfte
Apps for identifying species in educational settings – A study of future teachers’ ”status quo”

Melanie Beudels, Debora Westerholt, Angelika Preisfeld & Karsten Damerau

Zusammenfasssung
Applikationen zur Bestimmung von Arten, die auf mobilen Endgeräten eingesetzt werden können, wird das Potenzial zugeschrieben, den Bestimmungsprozess zu erleichtern und somit auch Personen mit geringer Artenkenntnis Biodiversität zugänglich zu machen. Im Kontext von Lehre sind Nutzung, Wirksamkeit und Einstellungen bezüglich dieser digitalen Medien spärlich untersucht. Daher wurden in einer Online-Umfrage 212 angehende Biologie- und Sachunterrichtslehrkräfte bezüglich ihres Nutzungsverhaltens und ihrer Einstellungen zum App-Einsatz in Unterricht, Hochschullehre und Freizeit befragt. Bestimmungsapps sind den Befragten bisher am häufigsten in der universitären Lehre begegnet, wohingegen nur wenige sie im Schulunterricht genutzt haben. Viele sehen den Mehrwert der Apps darin, dass durch ihre Produkteigenschaften Hürden beim Bestimmen reduziert werden, befürchten aber auch eine geringere Beschäftigung mit den Originalobjekten. Mittels Clusteranalyse konnten zudem drei Bestimmer-Typen identifiziert werden, die sich bezüglich ihrer persönlichen Interessen am Einsatz von Bestimmungsapps und ihrer Fähigkeitsselbstkonzepte zur Bestimmung von Arten unterscheiden.
Schlüsselwörter: Lehren & Lernen mit digitalen Medien; Apps; Bestimmen von Arten; Artenkenntnis; Interessen; Fähigkeitsselbstkonzepte

Abstract
Applications for identifying species that can be used on mobile devices are believed to have the potential to facilitate the identification process and thus make biodiversity accessible to people with limited knowledge of species. In the context of teaching, usage, effectiveness and attitudes regarding these digital media have been sparsely examined. Therefore, 212 future biology and “Sachunterricht” teachers were asked about their usage behaviour as well as their attitudes towards using an app in educational settings (school and university) and leisure time in an online survey. So far, the study participants have encountered apps for identifying species most frequently in university teaching contexts, whereas only a few have used them in school lessons. Many probands regard the fact that hurdles of identifying species are reduced by the apps’ product properties as a major advantage, but also fear that using the apps might result in less time spent with precisely observing the species. Cluster analysis also detected three types of “identifiers” that differ in their personal interests in terms of the use of identification apps and their academic self-concepts regarding the identification of species.
Keywords: Teaching & Learning with Digital Media; Apps; Identification of Organisms; Knowledge of Species; Interests; Academic Self-concepts

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Naturwissenschaften und der Mathematik (F) Januar 2022, Vol. 6, pp. 164-174

Virtual Bones – 3D-Modelle menschlicher Knochen im Biologieunterricht
Virtual Bones – 3D models of human bones in teaching biology

Karsten Damerau, Aida Mesanovic-Voigt, Luisa Spätgens, Angelika Preisfeld

Zusammenfasssung
Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung und technischen Entwicklung werden digitale 3D-Modelle im naturwissenschaftlichen Unterricht immer präsenter. So liegen Hinweise darauf vor, dass 3D-Modelle zu einem schnelleren und effektiveren Wissenserwerb beitragen können und dass sie als hilfreich für Lernprozesse wahrgenommen werden. Insbesondere das Begreifen komplexer anatomischer Strukturen wird von diesem Modelltyp unterstützt. Durch die zunehmend einfachere Zugänglichkeit frei verfügbarer 3D-Modelle, können neue Zugänge für die Unterrichtspraxis geschaffen werden. Im Rahmen des vorliegenden Artikels wird Lehrkräften ein Workflow zum Umgang mit digitalen Knochenmodellen in einer Open Source Software aufgezeigt, um in einem Biologieunterricht zum Thema Bones – Dem Skelettfund auf der Spur mit Schüler*innen eine Identifizierung menschlicher Knochen realisieren zu können. Mit Hilfe eines bereitgestellten Identifizierungsschlüssels gelingt es Schüler*innen, das Lebensalter, das biologische Geschlecht und die Größe eines Skelettes zu bestimmen. Zudem wird durch die aktive Anwendung digitaler Tools sowie durch die Interaktion mit 3D-Modellen ein Beitrag zur Förderung der Medien- und Modellkompetenz geleistet.
Schlüsselwörter: Naturwissenschaftlicher Unterricht, 3D-Modelle, Knochen, Anatomie lehren, Bestimmungsschlüssel

Abstract
In the course of advancing digitization and technological development, digital 3D models are becoming more present in science education. There is evidence that 3D models can contribute to faster and more effective knowledge acquisition and that they are perceived as helpful for learning processes. In particular, the comprehension of complex anatomical structures is supported by this type of model. Due to the increasingly easy accessibility of freely available 3D models, new approaches for teaching practice can be created. In this article, teachers are shown a workflow for working with digital bone models in open-source software in order to identify human bones with students in a biology class on the topic Bones – Tracking down the Skeleton. Using a skeletal identification guide provided, students determine the age, biological sex, and height of a skeleton. In addition, the active use of digital tools and interaction with 3D models contributes to the promotion of digital literacy and model competence.
Keywords: science education, 3D models, bones, anatomy teaching, identification guide

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Digitales Materialpaket als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Naturwissenschaften und der Mathematik (F) Januar 2022, Vol. 6, pp. 164-174

Virtual Bones – 3D-Modelle menschlicher Knochen im Biologieunterricht
Virtual Bones – 3D models of human bones in teaching biology

Karsten Damerau, Aida Mesanovic-Voigt, Luisa Spätgens, Angelika Preisfeld

Zusammenfasssung
Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung und technischen Entwicklung werden digitale 3D-Modelle im naturwissenschaftlichen Unterricht immer präsenter. So liegen Hinweise darauf vor, dass 3D-Modelle zu einem schnelleren und effektiveren Wissenserwerb beitragen können und dass sie als hilfreich für Lernprozesse wahrgenommen werden. Insbesondere das Begreifen komplexer anatomischer Strukturen wird von diesem Modelltyp unterstützt. Durch die zunehmend einfachere Zugänglichkeit frei verfügbarer 3D-Modelle, können neue Zugänge für die Unterrichtspraxis geschaffen werden. Im Rahmen des vorliegenden Artikels wird Lehrkräften ein Workflow zum Umgang mit digitalen Knochenmodellen in einer Open Source Software aufgezeigt, um in einem Biologieunterricht zum Thema Bones – Dem Skelettfund auf der Spur mit Schüler*innen eine Identifizierung menschlicher Knochen realisieren zu können. Mit Hilfe eines bereitgestellten Identifizierungsschlüssels gelingt es Schüler*innen, das Lebensalter, das biologische Geschlecht und die Größe eines Skelettes zu bestimmen. Zudem wird durch die aktive Anwendung digitaler Tools sowie durch die Interaktion mit 3D-Modellen ein Beitrag zur Förderung der Medien- und Modellkompetenz geleistet.
Schlüsselwörter: Naturwissenschaftlicher Unterricht, 3D-Modelle, Knochen, Anatomie lehren, Bestimmungsschlüssel

Abstract
In the course of advancing digitization and technological development, digital 3D models are becoming more present in science education. There is evidence that 3D models can contribute to faster and more effective knowledge acquisition and that they are perceived as helpful for learning processes. In particular, the comprehension of complex anatomical structures is supported by this type of model. Due to the increasingly easy accessibility of freely available 3D models, new approaches for teaching practice can be created. In this article, teachers are shown a workflow for working with digital bone models in open-source software in order to identify human bones with students in a biology class on the topic Bones – Tracking down the Skeleton. Using a skeletal identification guide provided, students determine the age, biological sex, and height of a skeleton. In addition, the active use of digital tools and interaction with 3D models contributes to the promotion of digital literacy and model competence.
Keywords: science education, 3D models, bones, anatomy teaching, identification guide

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Digitales Materialpaket als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Naturwissenschaften und der Mathematik (F) Januar 2022, Vol. 6, pp. 164-174

Virtual Bones – 3D-Modelle menschlicher Knochen im Biologieunterricht
Virtual Bones – 3D models of human bones in teaching biology

Karsten Damerau, Aida Mesanovic-Voigt, Luisa Spätgens, Angelika Preisfeld

Zusammenfasssung
Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung und technischen Entwicklung werden digitale 3D-Modelle im naturwissenschaftlichen Unterricht immer präsenter. So liegen Hinweise darauf vor, dass 3D-Modelle zu einem schnelleren und effektiveren Wissenserwerb beitragen können und dass sie als hilfreich für Lernprozesse wahrgenommen werden. Insbesondere das Begreifen komplexer anatomischer Strukturen wird von diesem Modelltyp unterstützt. Durch die zunehmend einfachere Zugänglichkeit frei verfügbarer 3D-Modelle, können neue Zugänge für die Unterrichtspraxis geschaffen werden. Im Rahmen des vorliegenden Artikels wird Lehrkräften ein Workflow zum Umgang mit digitalen Knochenmodellen in einer Open Source Software aufgezeigt, um in einem Biologieunterricht zum Thema Bones – Dem Skelettfund auf der Spur mit Schüler*innen eine Identifizierung menschlicher Knochen realisieren zu können. Mit Hilfe eines bereitgestellten Identifizierungsschlüssels gelingt es Schüler*innen, das Lebensalter, das biologische Geschlecht und die Größe eines Skelettes zu bestimmen. Zudem wird durch die aktive Anwendung digitaler Tools sowie durch die Interaktion mit 3D-Modellen ein Beitrag zur Förderung der Medien- und Modellkompetenz geleistet.
Schlüsselwörter: Naturwissenschaftlicher Unterricht, 3D-Modelle, Knochen, Anatomie lehren, Bestimmungsschlüssel

Abstract
In the course of advancing digitization and technological development, digital 3D models are becoming more present in science education. There is evidence that 3D models can contribute to faster and more effective knowledge acquisition and that they are perceived as helpful for learning processes. In particular, the comprehension of complex anatomical structures is supported by this type of model. Due to the increasingly easy accessibility of freely available 3D models, new approaches for teaching practice can be created. In this article, teachers are shown a workflow for working with digital bone models in open-source software in order to identify human bones with students in a biology class on the topic Bones – Tracking down the Skeleton. Using a skeletal identification guide provided, students determine the age, biological sex, and height of a skeleton. In addition, the active use of digital tools and interaction with 3D models contributes to the promotion of digital literacy and model competence.
Keywords: science education, 3D models, bones, anatomy teaching, identification guide

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Digitales Materialpaket als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Biowissenschaften (F) 6, 2015 (91-110)

Design-Based Research als Forschungsansatz in der Fachdidaktik Biologie
Entwicklung, Implementierung und Wirkung einer multimedialen Lernumgebung im Biologieunterricht zur Optimierung von Lernprozessen im Schülerlabor
Following the Design-Based Research approach in bioscience education
Development, implementation and effects of a multimedia learning software in biology classes for optimizing learning processes in informal learning environments

Guido Klees – Alexander Tillmann

Zusammenfassung
In der Lehr-Lernforschung wird immer wieder auf die Kluft zwischen Forschung und Innovationen im Bildungsbereich hingewiesen (u.a. Reinmann 2005, Gräsel 2010). Die Problematik des Transfers von lerntheoretischen Erkenntnissen in praxistaugliche Innovationen ist bekannt und wird als Theorie-PraxisProblem beschrieben (vgl. Stark 2004, Einsiedler 2010). Dieses schließt auch die Implementierung von Neuerungen in den Unterricht ein (Einsiedler 2010, Reinmann & Vohle 2012). Gleiches gilt für die empirische Prüfung innovativer Konzepte durch experimentelle Studien. Der Komplexität von LehrLernsituationen gerecht zu werden stellt hier eine der Herausforderungen für die Lehr-Lernforschung dar (Stark 2004, Reinmann 2005, Einsiedler 2010). Ein vielversprechender Forschungsansatz ist der Design-Based Research Ansatz (DBR), der eine Verknüpfung zwischen anwendungs- und erkenntnisorientierter Forschung darstellt (Design-Based Research Collective 2003, Reinmann 2005, Mandl & Kopp 2006). Der vorliegende Beitrag skizziert zunächst das Evaluationsdesign im DBRForschungsansatz und erörtert, auf der Grundlage empirischer Erkenntnisse, die Identifizierung des Bildungsproblems. Die daraus resultierende Innovationsidee wird vorgestellt und die anwendungsund erkenntnisbezogenen Forschungsziele hergeleitet. Daran anschließend erfolgt die Dokumentation einzelner Entwicklungszyklen zur iterativen Gestaltung einer multimedialen Lernumgebung zur Verbesserung der Bildungssituation bei Schülerlaborbesuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass zur erfolgreichen Einbindung von Schülerlabortagen in den Unterricht zentrale Implementierungsmerkmale berücksichtig werden sollten, die im Rahmen des Projekts identifiziert werden konnten. Die schulische Vorbereitung auf den Labortag beeinflusste den nachhaltigen Wissenserwerb von Schülerinnen und Schüler durch den Besuch des Schülerlabortags positiv.
Schlüsselwörter
Design-Based Research, Schülerlabor, digitale Medien, Lernsoftware

Abstract
Educational research consistently indicates a gap between theory-based research and innovations for practice in the educational area (Reinmann 2005, Gräsel 2010). There is a well-known theory-practiceproblem (e.g. Stark 2004, Einsiedler 2010), which describes the problem of the transfer of theorybased innovations into practice. This includes the implementation of innovations into school teaching (Einsiedler 2010 Reinmann & Vohle 2012). The same difficulty exists in the empirical evaluation of innovative concepts in experimental studies. One of the challenges for educational research is the complexity of teaching and learning situations (Stark 2004, Reinmann 2005, Einsiedler 2010). Serving as a promising link, the Design-Based Research approach combines research in knowledge-orientation and field testing (Design-Based Research Collective 2003, Reinmann 2005, Mandl & Kopp 2006). Based on empirical findings, the present paper first shows the evaluation design employing the DesignBased Research approach and further identifies the educational problem. The resulting innovation idea is presented and the research objectives are justified. Subsequently, the developmental cycles crucial for the iterative designing process of a multimedia learning software are documented and their value for optimizing learning processes in informal learning centers is highlighted. Results indicated that the successful integration of informal laboratories in school teaching is dependent on central implementation characteristics, which could be identified during this project. The preparation in school prior visiting the laboratory indicates a positive effect on the sustained knowledge acquisition of the students.
Key words
Design-Based Research, informal learning center, digital media, educational software

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Biowissenschaften (F) 3, 2019 (92-98)

Zentralabitur 2019: Weitere Absenkung der mathematischen Anforderungen
Zentralabitur 2019: The lowering of mathematical standards continues

Franz Lemmermeyer, Wolfgang Kühnel, Markus Spindler, Hans Peter Klein

Zusammenfassung
Das Zentralabitur im Fach Mathematik hat 2019 wieder einmal für Aufregung gesorgt. In vielen Bundesländern gab es massive Beschwerden seitens der Schüler gegen den Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellungen. In dieser Untersuchung konnte durch Analysen und Vergleiche von ausgewählten Aufgabenstellungen nachgewiesen, werden, dass der fachliche Schwierigkeitsgrad selbst in Bayern keinesfalls als außerordentlich hoch zu bezeichnen war. Ganz im Gegenteil bewegte sich der fachliche Anspruch beispielweise in Nordrhein-Westfalen und auch in Baden-Württemberg auf einem bedenklichen fachlichen Niveau. In weiten Teilen kommt dies über ehemaliges Mittelstufenniveau nicht hinaus. Die bayrischen Abituraufgaben zeichnen sich zwar zumindest in Teilen durch einen höheren mathematischen Anspruch aus. Die Quantität an Aufgabenstellungen erreicht mit teilweise mehr als zwanzig zu bearbeiten Teilaufgaben und mit bis zu sechs Seiten teilweise schwer verständlichen Texten eine kaum nachzuvollziehende Quantität. Die Vergleiche zwischen den vorliegenden Arbeiten aus ausgewählten Bundesländern führten zusätzlich zu dem eindeutigen Ergebnis, dass trotz angestrebter bundesweiter Aufgabenvereinheitlichung gerade die fachlichen Schwierigkeitsgrade in den einzelnen Bundesländern immer weiter auseinander driften, und dies trotz des mittlerweile eingeführten Pools von Aufgabenstellungen im Institut für Qualitätssicherung in Berlin, auf den die Bundesländer zurückgreifen können oder auch nicht.
Schlüsselwörter
Zentralabitur – Mathematik – mathematische Standards – Online-Petitionen – Lesekompetenz – Taschenrechner – Schwierigkeitsgrad – Vergleichbarkeit

Abstract
In 2019, the german Zentralabitur (General Certificate of Education Advanced Level in germany) in Mathematics has once again caused a stir. In several german states there were extensive complaints from the students regarding the level of difficulty of the tasks. Overly difficult, high stakes requirements and an exessive number of work sheets were among the many complaints received from concerned students. Petitions werde circulated online and were published nearly all of the german press. In this study, it could be demonstrated by qualitative analysis of selected tasks, that the mathematical claims werde not to high, even not in Bavaria. On the contrary the mathematical standards were at a questionable level in Northrhine-Westphalia as well as in Baden-Württemberg, for example. In wide sections, the exercises did not go beyond the middle school level. The bavarian exercises demonstrated a higher level in comparison with other federal states, but these exercises were not impossible for the students to complete. There often are exercises with more than twenty subtasks to work on and with up to six pages of difficult to understand text, a barely comprehensible amount to read. Reading competency and the use of pocket calculators are the new skills being tested. Comparisons of the available works from selected states clearly demonstrate that, despite the desired nationwide standardization of exercises, the level of difficulty in the individual states is drifting ever further apart, even though the Federal Republic have available to them a pool of recommended exercises provided by the Instituts for Quality Assurance (IQB) in Berlin. It could be demonstrated, that the aim of a standerdized Zentralbitur for all states is farther away than before. The lowering of mathematical standards continues.
Key words
Zentralabitur – mathematics – mathematical standards – online petitions – reading competency – pocket calculator –¬ level of difficulty – comparability

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Biowissenschaften (F) 5, 2014 (72-90)

Die Hamburger See-Elefanten
Eine vergleichende qualitative Analyse von zwei Zentralabituraufgaben im Fach Biologie von 2005 und 2010
Hamburg‘s elephant seals
A comparative qualitative analysis of two centralised school leaving examination tasks (A-level) in biology from 2005 and 2010

Christian Dietz – Hans Peter Klein

Zusammenfassung
In der vorliegenden qualitativen Analyse wurden zwei Grundkursaufgaben des Hamburger Zentralabiturs von 2005 und 2010 zum gleichen Themengebiet der Ökologie miteinander verglichen. Dabei wurden insbesondere die formalen Vorgaben, das fachliche Anforderungsniveau und die im Erwartungshorizont ausgewiesenen und vom Schüler einzubringenden Leistungen unter Berücksichtigung der Richtlinien analysiert. Die Aufgabe von 2005 zum Thema „Seehundbestand“ stellt eine für einen Grundkurs angemessene Aufgabenstellung dar, weil in allen Teilaufgaben zumindest grundlegende Wissensbestände aus der Biologie eingebracht werden müssen, um sie entsprechend den ihnen zugewiesenen Anforderungsbereichen lösen zu können. Hier kann der Schüler sein in der Sekundarstufe II erworbenes Wissen sachgerecht einbringen, um daraus in Zusammenhang mit dem Arbeitsmaterial die richtigen Schlüsse und Bewertungen vorzunehmen.
Davon kann in der Aufgabenstellung zu den See-Elefanten von 2010 keine Rede sein. Für die vollständige Lösung dieser Aufgaben muss der Schüler kein Fachwissen, sondern ausschließlich Lesekompetenz und Alltagswissen einbringen, um dem Erwartungshorizont in nahezu allen Punkten zu entsprechen. Die Vielzahl der in den Aufgabenstellungen verwendeten Operatoren täuscht differenzierte Leistungsanforderungen vor. Tatsächlich ist es ausreichend, vorgegebene Textpassagen einfach zu entnehmen oder umzuformulieren. Der den Lehrern von der Behörde zur Korrektur vorgegebene Erwartungshorizont von 2010 weist dies auch überraschenderweise eindeutig nach. Für fast alle Teilaufgaben wird dort darauf hingewiesen, dass die Lösungen direkt aus dem Arbeitsmaterial entnommen werden können. Dies trifft selbst auf die Aufgabenteile zu, die dem höchsten Anforderungsbereich III zugeordnet werden: Sachverhalte neu erarbeiten und reflektieren sowie Methoden und Fertigkeiten eigenständig anwenden. An derartigen Aufgabenformaten kann kaum ein Schüler scheitern, es kann sich aber auch niemand daran auszeichnen. Es klafft eine große Lücke zwischen den hohen Ansprüchen dieser Art von Kompetenzorientierung und ihrer Realität..
Schlüsselwörter
qualitative vergleichende Analyse, See-Elefanten, Lesekompetenz, Kompetenzorientierung und ihre Realität

Abstract
Two A-level (=Abitur) biology (ecology) exams from the years 2005 and 2010 in Hamburg have been investigated by qualitative comparative analysis in order to work out possible differences in the level of educational requirements. Especially the declared standards, the subject knowledge and the expected outcomes have been in the focus of the investigation. The exam questions concerning the topic „sealpopulation“ used in 2005 can be considered appropriate in the sense that all subtasks demand biological content knowledge as a basic requirement to answer these questions corresponding to the expected outcomes. Different from the exam in 2005, the questions used in the exam 2010 do not fulfill the requirements mentioned above. For answering the tasks concerning the topic „elephants-seals“ completely, the only necessary skills are reading competence and everyday knowledge. The essential information is already given in the additional and extensive work sheet material in detailed descriptions, simple figures, and basic tables. Furthermore, the text given to the students already illustrates that orcas and great white sharks chase elephants-seals and not the other way round. No profound biological content knowledge is necessary. As the students are nowadays trained on these item formats in the context of „teaching to the test“ lessons, they are easily able to cope with that kind of competency based tasks. In contrast to the outlined requirements, the students do not have to describe, compare, explain, analyze, assess or value anything. Instead, they just have to copy or to paraphrase the given information in the worksheet material. It is hardly surprising that nearly no one fails in these tasks. On the other hand it is almost impossible to appreciate remarkably good performances. There’s a wide gap between the ambitions of competence orientation and its reality.
Key words
qualitative comparative analysis, elephant seals, reading competence, teaching to the test,competence orientation and its reality

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Biowissenschaften (F) 5, 2014 (58-71)

Nutzpflanzen und Landwirtschaft in Schulbüchern
Eine Untersuchung zur Alltagsrelevanz von Biologieunterricht
Crop plants and agriculture in high school biology textbooks
An analysis of textbook contents and their relevance to everyday life

Eva-Maria Fritsch – Daniel C. Dreesmann

Zusammenfassung
Die Themenanalyse von 42 Schulbüchern zeigt, dass das zunehmend an Bedeutung gewinnende Thema Landwirtschaft und Nutzpflanzen in der analysierten Stichprobe in einem mäßigen Umfang vorhanden ist, wobei die landwirtschaftliche Praxis selbst nicht bzw. sehr selten behandelt wird. Hingegen werden gesellschaftlich und wissenschaftlich relevante Aspekte wie nachwachsende Rohstoffe oder Gentechnik und Pflanzenzüchtung aufgegriffen. Dabei bietet eine geschlossene Betrachtungsweise des „Lebenszyklus“ einer Nutzpflanze wie Weizen – von der Aussaat bis zum Backerzeugnis – vielfältige Möglichkeiten sowohl für den Biologie- als auch für fächerverbindenden Unterricht.
Schlüsselwörter
Biologie-Schulbücher, Themenanalyse, Nutzpflanzen, Landwirtschaft

Abstract
NA content analysis of 42 German high school biology textbooks reveals a moderate presence of the topic crop plants and agriculture. This is in contrast with the increasing importance of agriculture and staple crops in media coverage and public discussions. Our results show that aspects such as renewable resources, GMOs and plant breeding are more present in our study sample than the biology of crop plants itself and basic agronomical practices. However, teaching the “life cycle” of a crop such as wheat – from sowing to bakery products – offers various teaching options both in biology classes as well as across various high school subjects.
Key words
biology schoolbooks,…, crop plant, agriculture

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Biowissenschaften (F) 4, (2013) (44-57)

Emotion und Interesse als Grundlage für nachhaltiges Lernen begabter Schüler? – Eine empirische Studie in der sechsten Jahrgangsstufe von Gymnasien
Emotion and Interest as a Basis For Sustainable Learning of Gifted Children? – An empirical study on sixth graders of German secondary schools

Claas Wegner, Andreas Dück, Norbert Grotjohann

Zusammenfassung
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Effektivität und dem Erfolg begabungs-fördernder Maßnahmen. Es wurde zu diesem Zweck eine Längsschnittstudie durchgeführt, in der verschiedene pädagogisch-psychologische Variablen zu den fürs Lernen bedeutsamen Konstrukten Emotion und Motivation erfasst werden, anhand derer eine Evaluation des Projektes „Kolumbus-Kids“ möglich ist. Es handelt sich dabei um ein in dieser Form in Deutschland bisher einmaliges Enrichmentkonzept im Bereich der Biologiedidaktik, das seit Anfang 2006 an der Universität Bielefeld existiert. Ziel des Projektes ist eine adäquate außerschulische Förderung von begabten Schülern im Bereich Naturwissenschaften. Als Kontrollgruppe dienten Schüler der sechsten Jahrgangsstufe verschiedener Gymnasien. Es konnte gezeigt werden, dass positive Emotionen wie Freude und Interesse bei den Schülern des Projekts stärker ausgeprägt sind als bei Gymnasialschülern und begabten Gymnasialschülern, die nicht im Projekt gefördert werden. Die positiven Emotionen der Kolumbus-Kids bleiben über das Halbjahr stabil auf einem hohen Niveau, wohingegen die positiven Emotionen der begabten Gymnasialschüler abnehmen.

Schlüsselwörter
Emotion, Interesse, Begabung, Lernen, Unterricht

Abstract
The article deals with the effectiveness and success of different measures for supporting gifted children. For this purpose, a longitudinal study was conducted, which focused on various pedagogic-psychological variables affecting the constructs of motivation and emotion in the tutoring project „Kolumbus-Kids“. This program is a unique enrichment concept in the field of biological didactics and was established at Bielefeld University in 2006. The project’s main goal is the adequate tutoring of gifted students in science. The study’s control group consisted of sixth graders of different “Gymnasiums”, which is one of the secondary school in Germany . It was possible to show that positive emotions like pleasure and interest are more distinct among the project’s students than in the groups of normal and gifted Gymnasium students who did not get specific support. The positive emotions of Kolumbus-Kids students stay on a constantly high level during the whole term, whereas the positive emotions of the gifted students of German Gymnasium decline.

Key words
Emotion, interest, giftedness, learning, lessons

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen


Journal für Didaktik der Biowissenschaften (F) 4, 2013 (32-43)

Vielfalt oder Einfalt? Biodiversitätskurse didaktisch gestalteter, außerschulischer Lernorte Hessens
Diversity or monotony? Biodiversity-course offers of didactically designed informal learning institutions in Hesse

Jennifer Gatzke

Zusammenfassung
Die vorliegende, empirische Untersuchung zeigt Ergebnisse einer webbasierten Angebotsanalyse von Kursen ausgewählter didaktisch gestalteter, außerschulischer Lernorte Hessens. Deren Kursangebot wurde per Internetrecherche erfasst und anhand eines Kategoriensystems bezüglich biodiversitätsrelevanter Parameter analysiert. Die Ergebnisse dieser Inhaltsanalyse bestätigen die Annahme, dass Biodiversität in der außerschulischen Bildung bisher recht einseitig vermittelt wird. Aus der Analyse einer Stichprobe von 574 Kursen von 96 Lernorten Hessens lassen sich bezüglich der Aspekte Ebenen der Biodiversität (a), Ökosystemleistungen (b) und der Biodiversitätskonvention (c) vier zentrale Ergebnisse formulieren: 1. Die drei Ebenen der Biodiversität, die genetische Vielfalt, die Artenvielfalt und die Lebensraumvielfalt, werden unterschiedlich häufig behandelt. 2. Unter den Ökosystemleistungen werden am häufigsten ökonomische Leistungen behandelt. 3. Aspekte der Biodiversitätskonvention werden im Vergleich zu den anderen zwei Aspekten a und b kaum behandelt. 4. Eine gleichzeitige Vermittlung von allen drei Aspekten (a,b,c) findet in den untersuchten Kursen kaum statt. Die Studie identifiziert somit Inhaltsfelder, die für eine ganzheitliche Biodiversitätsbildung zukünftig einer Förderung bedürfen.

Abstract
This recent, empirical study shows the results of the web based course offer analysis of selected informal learning institutions in Hesse. For this analysis, the course offers of these institutions were engaged via internet research and analysed on the basis of a category system concerning biodiversity relevant parameters. The results of this content analysis confirms the assumption, that in informal learning institutions biodiversity is communicated one-sidedly. To summarize the analysis of 574 courses of 96 informal learning institutions in Hesse, four main results concerning the aspects levels of biodiversity (a), ecosystem services (b) and the convention of biological diversity (c) can be formulated: 1. The three levels of biodiversity, genetic-, species- and ecosystem diversity, are not communicated equally. 2. Furthermore the attention to ecosystem services, which describe the value of biodiversity, is limited to single perspectives like the economic one. 3. Additionally the aspect of the convention of biological diversity is highlighted very rarely, in comparison with the other two aspects a and b. 4. Another result is, that the analysed course offers shows only marginally the simultaneous procurement of all three aspects (a,b,c). So this analysis identifies subjects, that has to be advanced in the future to come to a holistic view of biodiversity.

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Biowissenschaften (F) 3, 2012 (18-31)

Concept Mapping als Messverfahren für den außerschulischen Bereich
Concept Mapping for Measurement in a non scholar context

Simon Clausen, Andreas Christian

Zusammenfassung
Im Rahmen dieser quasi-experimentellen Feldstudie wird der Frage nachgegangen, inwiefern eine außerschulische Intervention Einfluss auf das Systemdenken bei Schülerinnen und Schüler der 6. Klassenstufe hat. Die Probanden lernten im Multimar Wattforum (Tönning), dem Nationalpark-Zentrum für das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer, über eine kurzzeitpädagogische Intervention das System Wattenmeer kennen. Ausgehend von den Präkonzepten der Schülerinnen und Schüler zum Thema Wattenmeer wird untersucht, wie neu Erlerntes mit bereits vorhandenen Denkstrukturen verknüpft wird. In einem Prä-Post-Follow-up-Design mit Versuchs- und Kontrollgruppen (NV=69; NK=44) fertigten die Schülerinnen und Schüler Concept Maps zum Begriff Wattenmeer an. Die Ergebnisse zeigen bereits für eine kurzzeitpädagogische Intervention signifikante positive Effekte auf den Bereich Modelle beschreiben bzw. Modellbildung des Systemdenkens.

Abstract
The objective of this study is to find out, in which way an extracurricular interverntion improves the systems thinking in grade 6 school-students, especially for the part system modeling. The test persons took part in an intervention in the Multimar Wattforum, which is the information centre for the Schleswig-Holstein Wadden Sea, where they become acquainted with the system Wadden Sea. Based on the school students’ conception of the Wadden Sea the study indentifies in which way children integrate new information about the Wadden Sea in already existing conceptions. The children designed Concept Maps in a pre-post-follow-up-design with experimental and control groups (NE=69; NC=44) according to the concept Wadden Sea. The results indicate that the extracurricular intervention has positive effects on abilities of system modeling.#

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Biowissenschaften (F) 3, 2012 (9-17)

Die Folgen der Kompetenzorientierung im Fach Mathematik
The consequences of competence orientation in maths

Hans Peter Klein und Thomas Jahnke

Zusammenfassung
Im Rahmen einer Untersuchung von kompetenzorientierten Aufgabenstellungen im Zentralabitur, die mittlerweile in vielen Bundesländern eingesetzt werden, wurden beispielhaft eine Analysis-Aufgabe im Fach Mathematik von 2008 sowie als Kontrolle eine Abituraufgabe aus dem gleichen Aufgabenbereich vor der Einführung des Zentralabiturs von 2006 in NRW den Schülerinnen und Schülern1 einer 11. Klasse eines Gymnasiums (G 9) zur Bearbeitung vorgelegt. In der Zentralabituraufgabe erreichten bis auf zwei Schüler alle anderen zumindest ausreichende Leistungen, während in der Kontrolle in der gleichen Klasse von den an diesem Tag anwesenden 22 Schülern 21 scheiterten, davon 63% mit der Note ungenügend. Durch Analyse der Aufgabenstellung konnte gezeigt werden, dass es für das Erreichen ausreichender Leistungen in kompetenzorientierten Aufgabenstellungen auch im Fach Mathematik im Zentralabitur genügt, mit einer Mischung aus Alltagswissen und einer gewissen Cleverness zumindest einige der Teilfragen entsprechend dem genau vorgegebenen Erwartungshorizont zu lösen, da dazu die notwendigen Informationen im Arbeitsmaterial zur Aufgabenstellung enthalten sind. Ein grundlegendes mathematisches Fachwissen braucht der Schüler hier nicht einzubringen. Die Kontrolluntersuchung führte im Gegensatz dazu zu dem Ergebnis, dass Schüler der Jahrgangsstufe 11 aufgrund des deutlich höheren mathematischen Anspruchs der Aufgabenstellung vor der Einführung des Zentralabiturs keine ausreichenden Leistungen erzielen konnten, da ihnen die notwendigen mathematischen Kenntnisse dafür weitgehend fehlten. Als Konsequenz dieser Untersuchung ist eine Nivellierung der Ansprüche auch in kompetenzorientierten Aufgaben im Zentralabitur in Mathematik festzustellen. Schlüsselworte: Kompetenzorientierung – Lesekompetenz – Alltagswissen – mathematischer Anspruch – Nivellierung der Ansprüche.

Abstract
New competency-based examinations have recently been introduced in many federal states in Germany. In order to test the effectiveness of these new style examinations, 11th grade students (age 16 years) were asked to complete analysis tasks in maths without having been taught the topic of the exam. The tasks in the questions were examples taken from the new exam of the German Zentralabitur, which is usually written by students in Grade 13 when they are aged 18-19 years. As a comparative test, these students were also asked to complete analysis tasks taken from exams written before the introduction of this German Zentralabitur. Only two students out of a total of 18 failed the newly introduced competency- based task exam. The results from the comparative exam revealed that the students were unable to achieve a sufficient grade. Sixty three per cent of them achieved the lowest grade, “ungenügend” (6) on the typical German 6-scale grading. This was because the students were unable to answer the questions. Furthermore, the evaluation of the competency-based tasks and additional work sheet material provided showed that most of the information necessary to answer the questions correctly was provided for the students, in detailed descriptions, figures and tables. Thus, reading competence and everyday knowledge, not mathematical understanding, was entirely sufficient to fulfil most of the tasks successfully. Even basic mathematical knowledge was redundant. On the other hand, this study has demonstrated that 11th graders are not able to cope with the much more challenging mathematical tasks dating from the time before the introduction of competency based learning. Hence the study has revealed that this kind of competence orientation applied to the German Zentralabitur evidently achieves a levelling effect, even in mathematics. Key words Competence orientation – competency-based tasks – everyday knowledge – reading competence – levelling effect.

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen

Journal für Didaktik der Biowissenschaften (F) 1, 2010 (1-8)

Die neue Kompetenzorientierung : Exzellenz oder Nivellierung?
The new competence orientation: excellence or leveling effect?

Hans Peter Klein

Zusammenfassung
Im Rahmen einer Untersuchung von kompetenzorientierten Aufgabenstellungen im Zentralabitur, die mittlerweile in vielen Bundesländern eingesetzt werden, wurde beispielhaft eine Abiturklausur des Leistungskurses Biologie NRW aus dem Jahre 2009 in einer 9. Klasse eines Gymnasiums in NRW (G 8) entsprechend den Prüfungsanforderungen im Zentralabitur den Schülerinnen und Schülern zur Bearbeitung vorgelegt. Weder das Thema selbst noch die Art der Aufgabenstellung war den Schülern vorher bekannt. Von 27 Neuntklässlern erreichten 23 Schüler die Notenstufen ausreichend bis sehr gut (14 Schüler die Notenstufe 4, fünf Schüler die Notenstufe 3, drei Schüler die Notenstufe 2 und ein Schüler die Notenstufe 1), nur vier Schüler kamen über die Notenstufe 5 nicht hinaus. Durch Analyse der Aufgabenstellung konnte gezeigt werden, dass alle zur Beantwortung der gestellten Fragen notwendigen Informationen im umfangreichen Begleitmaterial enthalten sind, in den meisten Fällen sogar die kompletten Antworten entsprechend dem genau formulierten Erwartungshorizont. Im Gegensatz zu den Abiturprüfungen vor dem Zentralabitur reicht für die neue kompetenzorientierte Aufgabenstellung Lesekompetenz aus, um die Aufgabenstellung bearbeiten und lösen zu können. Ein grundlegendes biologisches Fachwissen braucht der Schüler nicht einzubringen. Falsche inhaltliche Darstellungen werden aufgrund des vorgegebenen Erwartungshorizonts und des zugewiesenen Punktesystems nicht mehr bewertet. Die Kontrolluntersuchung mit einer Abiturarbeit des Leistungskurses Biologie vor der Einführung des Zentralabiturs führte zu dem Ergebnis, dass Schüler der Jahrgangsstufe 9 aufgrund des fehlenden und im Aufgabenmaterial nicht vorgegebenen Fachwissens nicht in der Lage waren, die Aufgabenstellung zu bearbeiten bzw. auch nur annähernd zu lösen.

Abstract
In many federal states of Germany, new competency-based exams have recently been introduced. To test the requirements of these new exam-types, 9th-grade’s students (age 15) were asked to write an advance placement test in biology (normally written in grade 12 or 13 at the age of 18/19 years after visiting an advanced course) without previously having been taught the topic of the exam. From a total of 27 students only 4 students failed (“insufficient”), 14 students passed with the grade „sufficient“, 5 students showed an average performance (“satisfactory”), 3 students got a “good” and 1 student even achieved the best possible grade “excellent”, using the typical german six scale grading. The analysis of the exam questions and the additional work material revealed that all the information for answering the questions is correctly given in detailed descriptions, figures and tables and that reading competence is sufficient to fulfil the tasks. No basic biological knowledge is necessary. According to the marking scheme substantially wrong interpretations of the biological content were not to be evaluated. This policy is in contrast to the former advanced placement exams, where, as a basic requirement, students had to contribute their biological knowledge even on a specific topic. Consequently the study shows that 9th-graders, without having any specific biological knowledge, are easily able to cope with that kind of competency-based tasks. The control revealed, that 9th-grade students are unable to cope with advanced placement tasks before the introduction of competency-based exams because they had to prove basic biological knowledge.

Vollständigen Artikel als PDF herunterladen